"Erste Hilfe bei Konflikten"

Konflikte gehören zu einem normalen Miteinander dazu. Sie treten in diesen besonderen Zeiten vermutlich gehäufter auf, da Eltern, Kinder und Geschwister mehr Zeit miteinander verbringen und sich insgesamt weniger frei draußen bewegen können.

Auch Langeweile fördert Streitigkeiten.

Im Folgenden möchten wir Ihnen als Eltern und dir als Kind/ Jugendliche ein paar grundsätzliche Tipps und Denkanstöße geben, mit denen du/ Sie möglichst verhindern können, dass die Situation eskaliert.

 

Grundsätzliches zum Thema „Streiten“

Wenn wir unvorbereitet in einen Streit geraten, dann handeln wir Menschen instinktiv. In diesem Moment rufen wir ein von der Natur vorgegebenes Basisprogramm ab. Wir haben drei Möglichkeiten:

  • erstarren, weglaufen oder angreifen

Greifen wir auf dieses Programm zurück, dann haben wir keine Kontrolle über das, was wir sagen oder tun. Wir werden von unseren Instinkten gelenkt. In dieser Situation lässt sich ein Streit nicht klären.

Somit ist der erste wichtige Schritt, dass wir uns klarmachen:

Wir sind in einem Konflikt!

 

Streit verstehen und eine Lösung suchen

Oft ist es durchaus sinnvoll die Streitsituation erst einmal zu verlassen (zum Beispiel den Raum zu wechseln, etwas Beruhigendes tun), um etwas Distanz zu gewinnen und in Ruhe nach einer Lösung zu suchen.

„Schlaf mal drüber“ ist durchaus ein sinnvoller Ratschlag. Das kann dem Streit die erste Schärfe nehmen.

Um den Streit zu lösen, ist es wichtig, dass man sich selbst klarmacht, was da genau passiert.

Dazu sind die folgenden Schritte sehr hilfreich:

  1. Sich die eigenen Gefühle bewusst machen
    • Wut
    • Enttäuschung
    • Trauer/ Traurigkeit
    • Verrat
    • Einsamkeit
    • Resignation
    • ???

  2.  Bedürfnissen nachspüren: Was brauche ich im Moment? Was kann ich selbst für mich tun? Was brauche ich vom anderen?
    • Schlaf/Ruhe/Zeit für mich allein
    • Essen/ Trinken
    • Zuneigung
    • Dass der/die Andere mir Zuhört
    • Wertschätzung für das, was ich tue/Gesehen werden
    • Gemeinsame Zeit
    • Frische Luft/Bewegung
    • … 

  3. Sich in den anderen hineinversetzen. Was fühlt er/sie gerade? Was könnte er/sie im Moment brauchen?

  4. Gespräch suchen. Sprich von dir selbst, wie du dich fühlst. Vermeide Formulierungen wie „immer“, „nie“. Sag, was du dir vom anderen wünscht, was du brauchst.
    Formulierungshilfe: „Wenn du …., fühle ich mich …. . Ich wünsche mir/Ich brauche…“

  5. Frage dein Gegenüber nach seinen Gefühlen/Bedürfnissen. Höre/ Hören Sie zu.

 

Wenn Ihr diese Schritte schon gemeinsam meistert, dann werdet Ihr merken, dass Ihr einen ganzen Schritt weiter seid und den Streit meist in einem neuen Licht betrachten könnt.

Nun versucht gemeinsam zu überlegen, wie die Bedürfnisse befriedigt werden können.

Hier noch ein Link, in dem ein Mediator weitere Tipps zum Thema „Erste Hilfe bei Konflikten“ gibt.

https://philipgass.de/wp-content/uploads/2019/02/Erste-Hilfe-bei-KonfliktenBrosch%C3%BCre.pdf 

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